Ausbildung – Start ins Berufsleben mit eigener Krankenkasse

Eine Berufsausbildung, egal ob in einem klassischen Ausbildungsbetrieb, in einem größeren Unternehmen, einer Institution oder in einer Berufsfachschule ist der erste und auch entscheidende Schritt ins Berufsleben. Für gewöhnlich ist eine Ausbildung als Lebensabschnitt mit Veränderungen wie Umzug und erster eigener Wohnung, eigenem Konto und auch eigener Krankenkasse verbunden.

Die wahl der richtigen Ausbildung ist der erste Schritt auf dem Weg zum Traumberuf
Der Weg zur Ausbildung (c) Fotolia.com / vsch

Auf diesen Seiten finden (künftige) Auszubildende und ihre Eltern alle nötigen und hilfreichen Informationen rund um die Berufswahl und den Ausbildungsbeginn. Neben Bewerbungstipps und Infos zur Sozialversicherung gibt es Hinweise zur Wahl einer günstigen Krankenversicherung für die Ausbildung, zu Tarifen und den Unterschieden der Zusatzbeiträge sowie Möglichkeiten eines Wechsels der Krankenversicherung.

Fragen zu Ausbildung und Krankenkasse

Brauche ich als Azubi unbedingt eine Krankenkasse?

Antwort: Mit Beginn einer betrieblichen Berufsausbildung sind Auszubildende automatisch pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung. Das bedeutet, dass Azubis als Arbeitnehmer gelten und sich selbst in einer Krankenkasse versichern müssen. Spätestens mit dem Start der Ausbildung bist du also nicht mehr kostenlos über die Familienversicherung deiner Eltern versichert, sondern musst eigene Krankenkassenbeiträge bezahlen.

Kann ich für die Ausbildung in jede Krankenkasse eintreten?

Antwort: Wenn du zuvor familienversichert warst, kannst du als Auszubildender jede gesetzliche Krankenkasse wählen, die in dem Bundesland, in dem du wohnst oder deine Ausbildung absolvierst, geöffnet ist. Einige wenige Unternehmen bieten zudem auch die Mitgliedschaft in einer sogenannten geschlossenen Betriebskrankenkasse (BKK) an. Andernfalls müssen sich auszubildende Berufsstarter selbst über eine gesetzliche Krankenkasse versichern. Zu den größten geöffneten gesetzlichen Krankenversicherungen zählen die Techniker Krankenkasse (TK), Barmer, DAK Gesundheit und die AOK Krankenkassen der verschiedenen Bundesländer. Darüber hinaus gibt es aber weitaus mehr Krankenversicherungen in Deutschland. Hier findest du die >> Liste aller Krankenkassen je Bundesland.

Warum ist es wichtig, die Krankenkasse selbst zu wählen?

Antwort: Wählen Azubis ihre Krankenkasse selbst aus, lässt sich der Krankenversicherungsschutz den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen anpassen. Es kann zum Beispiel sein, dass die Kasse der Eltern am Ausbildungsort gar keine Geschäftsstelle hat. Außerdem lässt sich in den meisten Fällen Geld sparen – zum Beispiel durch niedrige Beiträge, großzügige Extraleistungen, attraktive Wahltarife und faire Bonusprogramme. Die Krankenversicherung der Eltern ist also nicht automatisch auch die günstigste oder die beste Wahl für auszubildende Berufsstarter.

Worin unterscheiden sich die einzelnen Kassen?

Antwort: Bei den Krankenkassen gibt es Unterschiede sowohl beim Beitragssatz als auch bei den Leistungen und beim Service. Krankenversicherungen verlangen in der Regel 14,6 Prozent von deinem Bruttolohn als Beitrag. Diesen teilst du dir mit deinem Arbeitgeber. Trotzdem kannst du sparen: Die Kassen erheben einen unterschiedlichen Zusatzbeitrag, der derzeit deutschlandweit bei durchschnittlich 2,5 Prozent liegt, aber insgesamt stark variiert. Das kann sich auf das Jahr bezogen durchaus rechnen! Aber nicht nur das Finanzielle spielt eine Rolle, denn beispielsweise bezahlt nicht jede Kasse Auslandsimpfungen für deinen Urlaub oder gibt Zuschüsse für Brillen oder Kontaktlinsen. Unterschiede gibt es außerdem bei den Bonusprogrammen. Manche Kassen belohnen dich mit Geldprämien, wenn du dich fit hältst, regelmäßig zum Zahnarzt gehst und nicht rauchst. Und es gibt Kassen, die sich besonders um Azubis kümmern – mit Willkommensprämien, Berufscoaching, Zeugnisbeglaubigungen, Beratungen, Internetangeboten und extra Azubi-Tarifen. Vergleichen kannst Du das alles im Azubi-Krankenkassentest.

Wie kann ich meine Krankenkasse wechseln?

Antwort: Ein Krankenkassenwechsel ist weniger schwierig als es erst scheint. Zuerst musst du die verschiedenen Krankenkassen vergleichen und anschließend die Versicherung wählen, zu der du wechseln möchtest. Danach musst du einen Aufnahmeantrag stellen. Auf unserer Webseite geht das ganz bequem online oder per Post. Die Auszubildenden werden nach dem Versenden des Aufnahmeantrags von der neuen Krankenkasse bei der alten Versicherung abgemeldet. Du musst also keine eigenständige Kündigung einreichen. Aber Achtung: Das Abschicken des Aufnahmeantrags ist nicht gleichbedeutend mit einer sofortigen Mitgliedschaft in der neuen Krankenkasse. Die Wechselfrist beträgt zwei Monate zum Monatsende. Stelle den Aufnahmeantrag deswegen unbedingt rechtzeitig.