Neben der Berücksichtigung der eigenen Interessen, Fähigkeiten und Wünsche ist es bei der Wahl der Berufsausbildung auch wichtig, den geeigneten Ausbildungsweg einzuschlagen. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: eine klassiche betriebliche Ausbildung, eine schulische oder eine Abiturientenausbildung.
1. Betriebliche Ausbildung
Die häufigste Form der Ausbildung ist die betriebliche Ausbildung. Diese nennt man auch „duales System“. Dabei findet die Berufsausbildung neben der Berufsschule auch im Betrieb statt. In der Berufsschule wird das theoretische Wissen vermittelt, im Betrieb sammelt der Azubi praktische Erfahrungen. Die betriebliche Berufsausbildung dauert in der Regel drei Jahre, sie kann aber auch bei sehr guten Noten, Abitur oder speziellen Vorkenntnissen verkürzt werden. Der Ausbildungsbeginn liegt meist zwischen dem 01. August und Anfang September.
Großer Vorteil des dualen Systems ist es, das man sich im Ausbildungsbetrieb gut präsentieren kann und daher dann oft eine Chance auf Übernahme hat. Allerdings ist der Arbeitgeber dazu nicht verpflichtet.
2. Schulische Ausbildung
Anders als beim dualen System findet die Berufsausbildung hier überwiegend in der Schule statt. Die Dauer der schulischen Ausbildung richtet sich nach dem jeweiligen Ausbildungsberuf. Sie liegt zwischen einem und dreieinhalb Jahren. Zwischendurch werden mehrere Praktikumsphasen einbezogen. In manchen Berufen kann es vorkommen, dass die Azubis in einigen Jahren mehr Zeit im Praktikumsbetrieb verbringen als in der Berufsschule. Deshalb wird die schulische Ausbildung der betrieblichen Ausbildung in der Wertigkeit gleichgesetzt. Der Hauptunterschied zur betrieblichen Ausbildung sind die Kosten. Während Azubis im dualen System eine monatliche Ausbildungsvergütung vom Betrieb erhalten, fällt diese in der Regel bei der schulischen Ausbildung weg. Hinzu kommt an privaten Schulen eine monatliche Schulgebühr.
Wichtig ist es, sich vorher zu erkundigen, welchen Abschluss man erzielen kann. Es ist nämlich eine Unterschied, ob die Ausbildung mit einem staatlich anerkannten Abschluss endet oder mit einem Abschluss nach Landesrecht.
3. Abiturientenausbildung
Die Abiturientenausbildung ist eine Alternative zum Studium und wurde speziell für Schulabgänger mit Hochschulreife entwickelt. Anders als im Studium zeichnet sich diese Ausbildung durch Praxisnähe und gleichzeitige hohe theoretische Anforderungen aus. Das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis beträgt ungefähr 2 : 3. Die Abiturientenausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Es besteht aber die Möglichkeit, nach eineinhalb bis zwei Jahren einen berufsqualifizierten Abschluss zu erwerben. Die Tatsache, dass die Ausbildungsvergütungen hier im Durchschnitt bei 600 bis 800 Euro liegen, macht diese Form der Ausbildung für Abiturienten besonders attraktiv.